Deizisau vor den Toren der Landeshauptstadt

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Deizisau ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen mit etwa 6700 Einwohnern. Sie liegt am Neckar zwischen den Städten Plochingen und Esslingen am Neckar, etwa 20 Kilometer südöstlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart.

Deizisau liegt am linken Hang des Neckar­tales kurz nach dem Plochinger „Neckarknie“, an dem der Fluss von Nordost- und Westnordwestlauf wechselt. An der Westgrenze der Gemarkung Deizisau mündet die Körsch in den Neckar, im Osten gehört zur Gemarkung ein Teil des Waldes Plochinger Kopf über dem Flussknie.

Zur Zeit seiner Besiedlung im 8. Jahrhundert gehörte das Land der heutigen Gemarkung Deizisau dem Kloster Lorsch an der Bergstraße. Erstmals erwähnt als Dizinsowe wurde das Dorf im Jahr 1268 in einer Urkunde des Klosters Sirnau. Damals stand auf der Gemarkung Deizisau die Körschburg, deren Raubritter häufig Kaufleute auf der Handelsstraße durch das Neckartal überfielen. Sie wurden von den Württembergern 1292 vertrieben und die Burg zerstört. Das Dorf Deizisau selbst gehörte ab 1296 der Patrizierfamilie Bürgermeister aus der Reichsstadt Esslingen und gelangte im Jahr 1411 durch Kauf in den Besitz des Esslinger Katharinenhospitals.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

sehenswerte Bauwerke

Evangelische Kirche

  • Die spätgotische Kirche wurde einer Inschrift an ihrer Empore zufolge im Jahr 1495 eingeweiht. Das Datum ist zwar urkundlich nicht belegt, eine dendrochronologischen Untersuchung im Jahr 1982 ergab aber, dass das für den Dachstuhl verwendete Holz zwischen 1494 und 1495 geschlagen wurde. Der Kirchturm stammt von einem erstmals 1353 genannten Vorgängerbau. Im Inneren der Kirche befindet sich der Flügel einer Altartafel aus dem letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts, der von dem Kunsthistoriker Hans Rott dem Esslinger Maler Matthias Ulin-Wolf dem Jüngeren († 1536) zugeschrieben wurde und bis 1811 zur Kapelle des damals abgebrochenen Esslinger Katharinenhospitals gehörte. Der Altarflügel zeigt auf der Innenseite die Heiligen Agnes und Christophorus, auf der Außenseite das Motiv der Apostelaussendung. Sehenswert sind auch vier von Hans Gottfried von Stockhausen entworfene Kirchenfenster. Das südliche Seitenfenster wurde 1961 eingeweiht, die drei Chorfenster stammen aus dem Jahr 1982.

Andere Bauwerke

  • die 1580 erbaute Zehntscheuer
  • das alte Rathaus aus dem 17. Jahrhundert
  • das alte klassizistische Schulhaus von 1845

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Deizisauer Hauptfest mit Kinderfest. Seit 1924 wird dieses Fest mit Umzügen der Vereine und der Schule, musikalischen Auftritten und einem abschließenden Lampionumzug regelmäßig ausgerichtet; in heutiger Zeit findet es immer am Wochenende vor den Sommerferien statt.
  • Am zweiten Adventssonntag wird in Deizisau ein Weihnachtsmarkt veranstaltet.
  • Von 1997 bis 2015 fand in Deizisau jährlich zur Osterzeit das Internationale Neckar-Open – das seinerzeit größte Schachturnier Deutschlands statt.

Deizisau hat eine gute Anbindung an das Verkehrsnetz durch den direkten Zugang zur S-Bahn Stuttgart (Haltestellen Altbach und Plochingen), die Bundesstraße 10, die Nähe zur Bundesautobahn 8 und die Neckar-Schifffahrt. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die VVS-Buslinien 143 (nach Plochingen) und 104 (nach Esslingen) bedient. Der Neckar wurde hier durch die Staustufe Deizisau aufgestaut. Er ermöglicht somit Schiffsverkehr bis zum Hafen Plochingen.