Kippenheim

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Kippenheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ortenaukreis.

Kippenheim liegt an den Vorbergen des Schwarzwalds in der Oberrheinischen Tiefebene etwa 7 km südlich von Lahr.

Wie urkundlich im Generallandesarchiv Karlsruhe dokumentiert, wurde Kippenheim, damals Chippinheim, 762 erstmals erwähnt.

Die ersten sesshaften Menschen in Kippenheim dürften aber die Kelten gewesen sein. Die Macht der keltischen Stämme wurde gebrochen durch die aus dem Nordseeraum vordringenden Germanen und die Angriffe der Römer von Süden her.

Um das Jahr 250 nach Christus durchbrachen die Alemannen von Osten her den Grenzwall und besetzten das Grenzgebiet bis zum Rhein, wobei wahrscheinlich die meisten der alemannischen Dörfer entstanden sind und so vermutlich auch Kippenheim oder Chippinheim, wie es erstmals um die Jahrhundertwende heißt, das Heim des Chippo war, was den Alemannen Chippo vermuten lässt.

Dieses Dorf wird erstmals offiziell genannt, als der Papst Honorius III. im Jahr 1225 eine Schenkung bestätigte. Am 1. Dezember 1146 rief der bekannte Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux in der Kippenheimer Kirche zum zweiten Kreuzzug auf.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gedenkstätte Ehemalige Synagoge

  • Die Synagoge von Kippenheim, heute eine Gedenk-, Lern- und Begegnungsstätte, wurde in den Jahren 1850–1852 nach Plänen des Architekten Georg Jakob Schneider im neuromanischen Stil errichtet. Ihr repräsentatives Äußeres zeugt vom Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinde Kippenheims, die mit diesem Bau nicht zuletzt ihren neuerworbenen Status als Staatsbürger dokumentieren wollte. Die Synagoge wurde – wie viele andere auch – in der Pogromnacht im November 1938 von den Nationalsozialisten demoliert und entweiht. 
  • Im Jahr 1996 entwickelte der neugegründete „Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e. V.“ in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kippenheim und dem Landesdenkmalamt ein Renovierungskonzept für das Gebäudeinnere, das in den Jahren 2002/03 umgesetzt wurde. Bereits 1998 wurde im Vorraum der Synagoge eine Gedenktafel für die Kippenheimer Opfer des Holocaust angebracht. Seither leistet die Gedenk-, Lern- und Begegnungsstätte Ehemalige Synagoge Kippenheim in der mittelbadischen Region einen wichtigen Beitrag zu mehr Dialogbereitschaft und Toleranz.

Jüdischer Friedhof Schmieheim

  • Der Jüdische Friedhof Schmieheim befindet sich an der Straße von Kippenheim/Schmieheim nach Wallburg, gegenüber dem Flugplatz Altdorf-Wallburg. Der Friedhof wurde nach Schätzungen 1682 angelegt, er ist der größte jüdische Verbandsfriedhof in Südbaden mit etwa 2500 Gräbern. Der Friedhof ist heute ein Kulturdenkmal. Einer der ältesten Grabsteine wurde auf das Jahr 1701 datiert. Außerdem befindet sich auf dem Friedhof noch ein Kriegerdenkmal, das den Gefallenen des Ersten Weltkrieges gewidmet ist, es soll die Verbundenheit der Juden zu ihrem deutschen Vaterland zeigen.

Rathaus

  • Das Gebäude entstand 1610 im Renaissancestil mit hohen Staffelgiebeln und reich verzierten Eckerkern. Vor der Zeit um 1900, seitdem es als Gemeindeverwaltung dient, war das Haus unter anderem Markthalle, Gasthaus und Fuhrmannsherberge.

Bauwerke

  • Das unter Denkmalschutz stehende Schloss im Ortsteil Schmieheim, mit seinen drei Türmen, wurde in den Jahren 1606 bis 1609 durch Friedrich Bock von Gerstheim (1551–1645) und seine zweite Ehefrau Salomone von Fegersheim (1571–1630) im Renaissancestil erbaut.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Seit mehr als 50 Jahren findet am zweiten Septemberwochenende das Kippenheimer Weinfest statt; ebenfalls jährlich, vier Wochen nach Ostern, wird im Ortsteil Schmieheim die Kilwi veranstaltet.

Freizeit- und Tourismusangebote

  • Eine Freizeitgestaltungsmöglichkeit bietet ein Besuch im solarbeheizten Freibad.
  • Mit der herrlichen Vorgebirgslage ist unsere Gemeinde geradezu prädestiniert für Wanderungen und Ausflüge. Sowohl für den Hobbywanderer, als auch für den erfahrenen Wanderer, bietet Kippenheim als Ausgangspunkt eine große Anzahl an Routen.

    Einkehr bei einem Weingut

    • Auf den Böden der Vorbergzone in Kippenheim und in den höheren Lagen in Schmieheim wird auf einer Gesamtfläche von rund 130 Hektar ein vorzüglicher Wein angebaut. Zusammengeschlossen sind die Winzerinnen und Winzer von Kippenheim in der Winzergenossenschaft Kippenheim/Mahlberg/Sulz, während die Schmieheimer der Winzergenossenschaft Münchweier/Wallburg/Schmieheim angehören.
    • Die Hauptanbausorten sind der Müller - Thurgau sowie der Spätburgunder - Rotwein.
    • In Schmieheim wird aber auch von drei privaten Weingütern, welche über die Gemarkungsgrenzen hinaus bekannt sind, ein sehr guter Wein angebaut. Dies sind das Weingut Ackermann, das Weingut Schwörer, sowie das Weingut Meier. Auch Schnäpse aus Trauben und andere Obstsorten werden in große Mengen selbst gebrannt und verkauft.
    • Besuchen Sie doch einfach einmal eines unserer Weingüter und lassen Sie sich selbst von dem herrlichen Genuss unserer Weine überzeugen.

    Besuch der Schlossbrauerei Schmieheim

    • Dass es in unserer Weinanbaugemeinde aber auch ein sehr gutes Bier gibt, dafür sorgt die Schlossbrauerei Stöckle, die in Schmieheim ansässig ist. Sie ist seit dem Jahre 1843 in Familienbesitz. Eine Brauereibesichtigung mit Kostprobe des frisch gebrauten Bieres lohnt sich allemal.