Herrenberg - Die Mitmach Stadt

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Herrenberg ist eine Stadt in der Mitte Baden-Württembergs, etwa 30 km südwestlich von Stuttgart und 20 km westlich von Tübingen. Sie ist die nach Einwohnerzahl viertgrößte, flächenmäßig größte Stadt des Landkreises Böblingen und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Seit dem 1. Januar 1974 ist Herrenberg eine Große Kreisstadt. Mit den Gemeinden Deckenpfronn und Nufringen ist die Stadt Herrenberg eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Herrenberg liegt am Fuß des Schlossbergs, einem Ausläufer des Schönbuchs in das Korngäu bzw. Obere Gäu. Im westlichen Stadtgebiet entspringt die Ammer, ein kleiner linker Nebenfluss des Neckars. Das gesamte Kernstadtgebiet Herrenbergs liegt in einer Senke zwischen dem Schönbuch im Osten, den Schwarzwaldausläufern im Westen und jeweils höher gelegenen Teilen des oberen Gäus im Norden und Süden. Wie eine große Wanne ist das Stadtgebiet Herrenbergs daher auf den Abfluss allen Niederschlags über den Aischbach und weiter über die Ammer angewiesen, die Gültstein und Altingen noch in einem breiten Tal, dann bei Reusten aber eine grabenartig enge Struktur durchfließt, die dem Herrenberger Becken auch einen südöstlichen, fast vollständigen hydrologischen Abschluss gibt. Somit liegen die Stadtteile Oberjesingen, Kuppingen, Affstätt und Haslach merklich höher als die Kernstadt, Mönchberg und Kayh in ähnlicher Höhe am Südwesthang des Schönbuchs, und Gültstein geringfügig niedriger im Tal der Ammer.

Die Stiftskirche Herrenberg liegt 442 m ü. NN. Der Aussichtspunkt auf der Schlossbergruine liegt auf 522 m Höhe. Der niedrigste Punkt des Stadtgebiets liegt mit 378 m in der Ammer zwischen dem Stadtteil Gültstein und dem benachbarten Ammerbuch-Altingen, der höchste nahe dem so genannten „Dreiländereck“, der heutigen Gemarkungsgrenze zwischen Deckenpfronn, Wildberg und Herrenberg, auf 602 m

Herrenberg entstand aus den Weilern Mühlhausen und Raistingen, die mit der Stadtgründung im 13. Jahrhundert in der Stadt Herrenberg aufgingen. Markgraf Heinrich von Ronsberg schenkte 1182 große Güter um Altingen und Herrenberg dem Kloster Ottobeuren. Pfalzgraf Rudolf von Tübingen urkundete 1228 auf „castrum nostrum herrenberc“. Um 1245 wurde Herrenberg unter Rudolf III. von Tübingen Herrschaftssitz der Pfalzgrafen von Tübingen, die auch „Scheerer“ genannt wurden. Das älteste bekannte Siegel der Bürger Herrenbergs stammt aus dem Jahr 1278. Um 1276 wurde mit dem Bau der Stiftskirche begonnen. 1314 wurde der heutige Ortsteil Oberjesingen erstmals urkundlich erwähnt. Die Pfalzgrafen Rudolf IV. und Konrad I. teilten die Grafschaft Herrenberg im Jahr 1334 in zwei Teile, wobei die Stadt zunächst noch in gemeinsamem Besitz blieb, bevor 1347 die untere Stadt und hintere Burg an Rudolf, die obere Stadt und vordere Burg an Konrad gingen. Nach dem Tod von Rudolfs kinderlosem Sohn Ulrich in der Schlacht bei Reutlingen 1377 herrschte Konrad wieder allein über die Herrschaft Herrenberg, verpfändete jedoch bereits 1379 einen Teil an die Grafen von Württemberg, die 1382 die gesamte Herrschaft erwarben und sie zum Sitz eines Amtes machten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Jerg Ratgeb Skulpturenpfad

  • Seit 2012 entsteht in Herrenberg der Jerg Ratgeb Skulpturenpfad. Als erste Station wurde die "Kalligraphische Figur" von Hellmut Ehrath am 22. Juli 2012 feierlich eingeweiht. Seither kamen etliche weitere Kunstwerke hinzu. Im Mai 2014 war es ein Werk von Timm Ulrichs.

Musikverein Stadtkapelle Herrenberg

  • Der Musikverein Stadtkapelle Herrenberg bezeichnet sich als ältesten Musikverein Deutschlands. Er geht auf eine 1457 gegründete Bruderschaft von Spielleuten zurück.[10]

Museen

Bauwerke

  • Die Stiftskirche von Herrenberg ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie befindet sich in der historischen Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern.
  • Auf dem Marktplatz steht das Rathaus mit dem Glocken- und Uhrtürmchen aus dem Jahr 1806 und der Marktbrunnen, der 1347 erstmals erwähnt wurde.
  • Das Oberamtsgebäude wurde 1655 erbaut. Es beherbergte bis 1938 die Kreisverwaltung.
  • Weitere bedeutende Bauwerke sind die Spitalkirche zum Heiligen Geist, die nach 1635 wiederaufgebaut wurde, der Stiftsfruchtkasten von 1683 und das Dekanat von 1439.
  • Die interessantesten Straßenzüge sind die Tübinger Straße, die Stuttgarter Straße und die Bronngasse.
  • Die heutige evangelische Kirche Affstätt wurde erst 1927/28 erbaut (Architekt: W. Jost), doch ist bereits eine Kapelle St. Katharina aus dem Jahr 1353 bezeugt.
  • Die evangelische Kirche Gültstein, eine ehemalige Wehrkirche, ist eine romanische Chorturmanlage mit netzrippengewölbtem Chor. Die Ausstattung ist teils spätgotisch, ansonsten vom 18. Jahrhundert.
  • Die Haslacher Kirche wurde 1788 erbaut, doch ist auch hier eine Kapelle St. Jakob aus dem Jahr 1524 bezeugt.
  • Die evangelische Kirche Kayh wurde 1487 unter Verwendung des Wehrturms der Vorgängerkapelle erbaut.
  • Die Kuppinger Kirche ist eine Chorturmseitenlage, deren Chor um 1300 errichtet wurde. Das Schiff stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. 1581 wurde es verändert. Der Turm ist romanisch.
  • Die evangelische Kirche Mönchbergs stammt aus dem Jahr 1749. Der Turm wurde von der 1491 genannten Kapelle beibehalten.
  • Die Oberjesinger evangelische Kirche wurde 1857/58 anstelle der früheren Kirche erbaut.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Neben kleineren regelmäßigen Veranstaltungen findet an Fastnacht alljährlich der Rathaussturm am Schmotzigen Donnerstag und am Fasnachtsdienstag der Fasnachtsumzug statt.
  • Parallel dazu gibt es den Krämermarkt verbunden mit dem Pferdemarkt.
  • Im April gibt es das Jazzfestival „Jazzin’ Herrenberg“ in der Alten Turnhalle,
    • an Pfingsten den Pfingstmarkt,
    • im Juli das Kulturfestival „Sommerfarben“ sowie das 48-Stunden-Festival „48er“ im JuHa, dem Herrenberger Jugendhaus,
    • und im September den Herbstmarkt.
    • Im Oktober findet jährlich die Verbrauchermesse „Herbstschau“ statt.
    • Im Dezember gibt es auf dem Marktplatz einen Weihnachtsmarkt.

Parkanlagen

  • Das Arboretum liegt im Richtung Nagold gelegenen Kuppinger Wald des Herrenberger Stadtwaldes mit über 100 verschiedenen Baum- und Straucharten, heimische und fremdländische wie Mammutbäume, Scheinzypressen oder die Küstentanne.
  • Am Waldfriedhof am Fuße des Schönbuchs beginnt ein netter Spaziergang zum Wildgehege im Naturpark Schönbuch.
  • Auch kann man von hier aus in einem zweistündigen Fußmarsch das Kloster Bebenhausen (nahe bei Tübingen) besuchen.

Wandern und Spaziergänge:

  • Rund um Herrenberg finden sich sechs Streuobsterlebniswege unterschiedlicher Länge, die spannende Informationen und Erlebnis rund um das Thema Streuobst bieten.
  • Herrenberg bietet sich als idealer Ausgangsort für Wanderungen und Ausflüge mit dem Fahrrad an.