Gailingen am Hochrhein

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Gailingen am Hochrhein ist eine Gemeinde im Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg. Gailingen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Gailingen liegt zwischen 400 (Rheinufer) und 630 Metern (Rauhenberg) über Normalnull. Der Dorfkern liegt auf einer alten Flussterrasse des Rheins und erstreckt sich über weite Teile des Südhangs des Rauhenbergs, auf dem noch Reste der Burg „Bürglischloss“ und der Burg Rauhenberg zu finden sind.

Gailingen wurde erstmals im Jahre 965 urkundlich erwähnt. Der Name geht auf einen alemannischen Sippenführer Gailo zurück, der den Ort wohl im 5. Jahrhundert gegründet hat. Der Ort gehörte zunächst den Herren von Gailingen, den vermutlichen Erbauern des Bürglischlosses, ehe er 1465 unter Landeshoheit der Habsburger kam. Im Rahmen der Gebietsveränderungen durch den Reichsdeputationshauptschluss fiel die Gemeinde 1806 an das Großherzogtum Baden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die Gemeinde Gailingen hat eine Reihe interessanter, u. a. auch denkmalgeschützter architektonischer Bauten aufzuweisen. Zu den wichtigsten Bauwerken gehören:

  • die Nikolaus-Kapelle aus dem 12. Jahrhundert in Obergailingen
  • die 1907–1911 erbaute neugotische katholische Pfarrkirche St. Dionysius,
  • das Bürgerhaus (früher das jüdische Schulhaus) mit dem angrenzenden Synagogen-Gedenkplatz,
  • der jüdische Friedhof aus dem 18. Jahrhundert,
  • das um 1750 erbaute Liebenfelsische Schlösschen,
  • die 1866 als ein Landhaus im Stil der Neorenaissance errichtete Villa Rheinburg,[10]
  • mehrere historische Weintrotten, z. B. die auf das Jahr 1564 datierte "Randegger Trotte" und die ehemalige "Klostertrotte in der Steig" aus dem 17. Jahrhundert, sowie
  • die gedeckte Holzbrücke über den Rhein hinüber zur schweizerischen Stadt Diessenhofen.

Gedenkstätten

  • Auf dem Jüdischen Friedhof unterhalb des Bürgli-Schlosses erinnert seit 1948 ein Gedenkstein an die Gailinger Juden, die 1940 in der Wagner-Bürckel-Aktion ins KZ Gurs deportiert wurden und der Shoa zum Opfer fielen. Am Synagogenplatz gedenkt die Bürgerschaft seit 1976 mit einem Gedenkstein und einer Gedenktafel der 1938 vernichteten Synagoge der jüdischen Gemeinde. Der jüdische Friedhof wurde etwa 1650 angelegt. Der älteste Grabstein datiert von 1695; die bislang letzte Beisetzung war 1980; er zählt an die 1.244 Grabsteine.
  • Das Jüdische Museum Gailingen befindet sich im Bürgerhaus Gailingen. Es sind die Räume des ehemals jüdischen Schul- und Gemeindehauses. In diesem Dokumentationszentrum der jüdischen Geschichte und Kultur am Bodensee und Hochrhein werden gerettete Thora, Gebetsschals, Bücher und Fotos gezeigt. Besucher aus Israel sind stark vertreten.

Natur

  • Neben der beliebten Landschaft und der nahen Schweizer Grenze locken im Sommer vor allem der Rheinuferpark und die Schifffahrt.
  • Außerdem wird an den Südhängen in Gailingen auf rund 18 Hektar Wein angebaut.
  • Der Abschnitt des Hochrheins, an dem Gailingen liegt - Auslauf aus dem Bodensee (Untersee) bis zum Rheinfall bei Schaffhausen - zählt zu den schönsten Flussläufen Europas.
  • Hoch über dem Dorf befindet sich der Aussichtspunkt Bürglischloss mit dem 1998 erstellten Aussichtsturm. Bei guter Fernsicht sieht man von Vorarlberg bis zu den Berner Alpen.
  • Seit 2004 ist der Kalk-Trockenrasen am Gailinger Berg ein eigenes Naturschutzgebiet.